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Ambos
Internationales
Strafrecht
Strafanwendungsrecht, Völkerrecht, europäisches Strafrecht
C.H Beck 2006, 491
Seiten, 29,80 €
Zunehmend von
Bedeutung ist das internationale Strafrecht.
Der europäische
Haftbefehl und die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts hierzu hat
die zunehmende Bedeutung internationaler Beziehungen für das Strafrecht
in den Fokus gestellt – gleichzeitig hat auch der internationale
Strafgerichtshof in Den Haag seine aktive forensische Tätigkeit
aufgenommen und die adhoc–Tribunale für Jugoslavien, Ruanda und Sierra
Leone sind noch aktiv und ein Ende ihrer Tätigkeit ist nicht abzusehen.
Das Werk von Ambos ist nach Verlagsdarstellung eine Kombination aus
didaktisch orientierter und wissenschaftlich vertiefender Darstellung.
Dem kann der Leser nur zustimmen.
Zur Vorbereitung
auf solche Verfahren und zur Erarbeitung eines Zusammenhangs des
europäischen Strafrechts ist das Werk von Ambos ein Einstieg und ein
Nachschlagewerk für den Praktiker – darüber hinaus noch äußerst
preisgünstig. Es gehört in die Bibliothek des Strafverteidigers.
von
Bubnoff
Der europäische Haftbefehl
Auslieferung und Neuerungen des
Gemeinschaftsinstruments. Ein Leitfaden für die Praxis.
C. F. Müller, 2005, 144 Seiten, 27,00 €
Das Buch von Bubnoff ist immer noch die
einzige Monographie zum Thema des europäischen Haftbefehls: Dabei ist
Gesetz längst Praxis und diese Praxis eine Herausforderung für alle
Beteiligten – die Richter, die Staatsanwälte und die Verteidiger.
Aufsehen erregte die Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichts, die die erste Umsetzung dieses europäischen
Gesetzes zum Scheitern brachte. Der Gesetzgeber hat aber schnell
repariert und die Bestimmungen in das IRG eingearbeitet. Das Buch geht
praxisnahe an die Probleme heran und erkennbar ist die Erfahrung des
Autors, der zuletzt Vorsitzender Richter des ersten Strafsenates beim
OLG Karlsruhe war: einer der dortigen Schwerpunkte war die
internationale Rechtshilfe.
Kutsch
Internationale
strafrechtliche Zusammenarbeit
C.F. Müller, 2.
Auflage 2007, 874 Seiten , 44,00 €
Internationales
Strafrecht wird immer wichtiger – nicht nur die Zusammenarbeit mit dem
Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag (ICC oder den UN ad hoc
Tribunalen, zum Beispiel für das frühere Jugoslawien), auch der
grenzüberschreitende Rechtsverkehr, der europäische Haftbefehl haben
neue Akzente gesetzt, neue Herausforderungen für die Verteidigung. Eine
umfassende Vorbereitung ist notwendig – dies gilt um so mehr, als
ausreichende praktische Erfahrung, die nur wenige Personen haben, und
ein ausreichendes Training noch nicht zur Verfügung stehen. Das Buch von
Kutsch ist sicher eines der Werke, mit denen wir Strafverteidiger uns
künftig auseinander setzen müssen.
Schomburg/Lagodny/Glesz/Hackner:
Internationale Rechtshilfe in
Strafsachen
C.H. Beck, 4. Auflage, 2006, 248,00 €
Der erste Fall am internationalen
Strafgerichtshof gegen Thomas Lobanga hat zwar in einem besonderen
Medienfokus die Aktualität des internationalen Strafrechts in das
Bewusstsein aller Juristen gehoben, die praktische Handhabung, das
Rechtsgebiet ist jedoch nur wenigen Praktikern vorbehalten. Die
Schwierigkeiten werden auch in diesem umfangreichen (2450 Seiten)
deutlich: Zum einen sind es Fragen der Sprachkenntnis –
Verhandlungssprache am ICC sind englisch und französisch – zum anderen
aber auch die Fülle der Dokumente, die oft verstreut und unübersichtlich
sind.
Kommentiert werden in dem Buch die
angesehenen internationalen Strafrechtler, das IRG, das Übereinkommen
des Europarates über Auslieferung, das EU-Abkommen über die
Auslieferung, der europäische Haftbefehl, das Statut des ICC, das NATO-Truppenstatut
und zahlreiche andere Bestimmungen. Wer im internationalen und
grenzüberschreitenden Strafrecht tätig werden will, braucht dieses Buch.
Es enthält darüber hinaus eine ausführliche Einleitung zum
Rechtshilferecht, eine umfassende Kommentierung des IRG sowie
konzentrierte Erläuterungen zu zahlreichen Europaratsübereinkommen,
Zusatzprotokolle und stellt systematisch die hierzu notwendigen Texte
zur Verfügung. Ein wichtiges Buch für die Praxis.
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